Sturmzeit im Februar


Wie überall in Deutschland, sollte es am vorigen Sonntag (09. Februar) stürmisch werden. Für mich und mein Mann war es ein sehr chilliger Sonntag.

Trotz Sturmwarnung einfach mal raus

Wir sind bewusst, gleich nach dem Frühstück, Richtung Ruhlsdorf zum Bernsteinsee gefahren. Kurz nach Prenden haben wir am Seitenrand geparkt und sind in dem Wald hinein. Am diesem Vormittag war nichts vom Sturm zu spüren. Gefühlter Frühlingstag im April. Der Wald war ruhig. Kurz vor dem See – die Entdeckung der Bäume: Kiefern, die sich noch oben gespalten haben. Nicht nur ein Baum, sondern mehrere Kiefern sehen hier so aus. Hast du so etwas schon mal gesehen?

Auf der anderen Seite haben wir mehr solcher „gespaltener“ Bäume gesehen. Wir haben etwas in dieser Häufigkeit noch nie in einem Wald bewusst wahrgenommen.

Auf unserer Rücktour nach Bernau spürte man den Wind schon etwas kräftiger.

Richtige Laubblätter-Tänze konnten wir auf der Rückfahrt bewundern. Wir haben den Vormittag mit einem Restaurant-Besuch ausklingen lassen. Wir waren bei unserem Lieblings-Italiener „Casa Vicina. Einfach lecker, macht nicht pappsatt und extrem freundliches Personal.

Selbstgemachte Gnocci im Restaurant „Casa Vicina“ in Bernau. Genuss pur.

Naturtherapie-Ausbildung in Berlin

… eine Woche später.

Die ganze Woche war es irgendwie kalt und nass. Ich muss wirklich zu geben, ich hatte Respekt vor dem Wochenende. Um genauer zu sein, etwas Angst: Halte ich die Kälte und vorallem die Nässe aus?

Am Samstag-Morgen strahlte die Sonne mit mir um die Wette. Welch‘ ein Glück. Ich fuhr mit dem Auto Richtung Berlin. Genauer geesagt nach Wuhlheide. Wie an jedem Ausbildungstag suchten wir unseren Kraftplatz und genossen die ersten 40 Minuten am Tag allein.

Mein Blick nach oben vom Kraftplatz aus (Wuhlheide).

Ein Erleben durch und durch. Augen schließend waren meine Ohren für die schönen Dinge vor Ort weit geöffnet. Die Vögel zwitscherten munter. Ein anderer Vogel antwortete. Man spürte die Lebendigkeit. Das aufgeregte Treiben … Frühlingserwachen pur. Drei Spechte wechselten sich ab, hier ihre Nester klopfend zu bauen. Was für ein Frühlingsspektakel. Ich döste hin … bis zur Vibrierung. Das Klopfen eines Buntspechtes an „meinen“ Baum. Erlebnis pur.

Bis 18 Uhr war ich vor Ort. Der Himmel war zwar blau, aber es war kalt. Ich hatte vorgesorgt, daher fror ich nicht groß.

Naturspiel und -kunst im Wald-Kindergarten
Strahlend blauer Himmel an einen Tag im Februar.

Regnerischer Sonntag

Der nächste Tag startete nass. Kein doller Regen, aber es plätscherte vor sich hin. Dennoch gingen wir wieder in den Wald. Auf Kraftplatz-Suche. Ich hatte eine Isolier-Decke mit und suchte mir einen Baum, der mir ausreichend Schutz anbot.

Ich wäre bei diesem Wetter niemals „raus“ gegangen und war froh über diese Erfahrung. Und ja, ich setzte mich dennoch auf den Boden. Und nein, ich wurde nicht nass. Dieser Tag war so gänzlich anders als der voran gegangene. Kein Specht, der klopfte und auch keine anderen Vögel, die auf Brautschau waren. Nur das leise Tröpfeln des Regens war zu hören.

Was für ein Unterschied. Als hätten sich die Vögel, wie ich einen Unterschlupf gesucht. Eins sein mit der Natur, von ihr lernen … Schutz suchen, wenn es notwendig ist.

Als wir in dem Waldkita-Wohnwagen gerade den Unterschied zwischen Wachsen, Initiation und Reife diskutierten, fing es an zu hageln. Welch‘ ein Unterschied zu gestern. Kurz danach klarte alles wieder auf. Blau zeigte sich mehr. Auch spürte ich einen deutlichen Unterschied zu gestern: Ich fror nicht.

Naturbeobachtung: Vom Wachsen zur Reife
Frühblüher entdeckt: Das Schneeglöckchen zeigt sich auch ohne Schnee im Winter

Abends zu Hause … DIE Entdeckung: Auch ohne Schnee und Sonne ist Sonnenschutz wichtig. Hatte ich mir nach zwei Tagen in der Natur tatsächlich einen Sonnenbrand zugezogen. Und das im Februar.

Ein Erlebnis, dass ich bald wiederholen werden. Das letzte März-Wochenende ist dafür bereits reserviert. Dort erkunden wir das Thema „Naturspiegel und Ritualarbeit“ am Teufelssee in Berlin. Ich freue mich schon.

Schreibe doch mal in dem Kommentarfeld, welche Erlebnisse du selbst bei Kälte und Regen erlebt hast. Ich bin schon gespannt, von dir zu lesen